Durch den Begriff "Wind" (Griech. anemos = Wind) wird ganz allgemein die Verlagerung von Luftteilchen in Bezug auf deren Richtung und Geschwindigkeit beschrieben.

Der Wind ist somit eine typische Vektorgröße, da zu seiner vollständigen Beschreibung sowohl ein Betrag (Geschwindigkeit) als auch eine Richtung (die Windrichtung) notwendig ist. In der Meteorologie sind Begriffe wie "Höhenwind" oder "Bodenwind" geläufig.

Wenn bei Höhen- oder Bodenwind der zurückgelegte horizontale Weg der Luftteilchen pro Zeiteinheit anzugeben ist, werden durch Schätzung bestimmte Werte als Windstärke und durch Messung erhaltene Werte als Windgeschwindigkeit bezeichnet.
Die Kenntnis über den gewesenen, den herrschenden oder den zu erwartenden Bodenwind ist für viele Zweige der Wirtschaft (z. B. Bauwesen, Industrie, Versicherungen, Schädlingsbekämpfung), des Verkehrs sowie für die Bereiche des alltäglichen Lebens von Bedeutung. Für den Meteorologen oder Wetterberater hat das Wissen über den herrschenden Wind Bedeutung in der operationellen und numerischen Vorhersage. In der Zusammenschau mit anderen Wetterelementen kann die Lage von Fronten und deren Verlagerungstendenz bestimmt werden.

Windgeschwindigkeit
Unter Windgeschwindigkeit ist die horizontale Verlagerungsgeschwindigkeit der Luftteilchen zu verstehen, sie wird durch Messgeräte ermittelt. Bei einer Schätzung spricht man von Windstärke nach Beaufort.
Derzeit sind 3 Maßeinheiten für die Windgeschwindigkeit gebräuchlich:
Meter pro Sekunde (m/s), Seemeile oder nautische Meile pro Stunde (Knoten = nm/h) und Kilometer pro Stunde (km/h).
Daraus ergibt sich folgende Umrechnung:

1 kn = 1 nm/h = 1,852 km/h
1 m/s = 3,6 km/h
1 kn = 0,514 m/s

Beaufort-Skala
Die Beaufort-Skala wurde 1806 von dem englischen Admiral Sir Francis Beaufort (1774 – 1857) erarbeitet. Mit ihrer Hilfe kann anhand der Auswirkungen des Windes die Windstärke geschätzt werden. Sie reicht von Stärke 0 (Windstille) bis Stärke 12 (Orkan).

Beau-
fort-
grad
Bezeichnung
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10m Höhe über freiem Gelände
Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland
m/s km/h
0 Windstille 0 - 0,2 < 1 Rauch steigt senkrecht auf
1 leiser Zug 0,3 - 1,5 1 - 5 Windrichtung angezeigt durch den Zug des Rauches
2 leichte Brise 1,6 - 3,3 6 - 11 Wind im Gesicht spürbar, Blätter und Windfahnen bewegen sich
3 schwache Brise schwacher Wind 3,4 - 5,4 12 - 19 Wind bewegt dünne Zweige und streckt Wimpel
4 mäßige Brise mäßiger Wind 5,5 - 7,9 20 - 28 Wind bewegt Zweige und dünnere Äste, hebt Staub und loses Papier
5 frische Brise frischer Wind 8,0 - 10,7 29 - 38 kleine Laubbäume beginnen zu schwanken, Schaumkronen bilden sich auf Seen
6 starker Wind 10,8 - 13,8 39 - 49 starke Äste schwanken, Regenschirme sind nur schwer zu halten, Telegrafenleitungen pfeifen im Wind
7 steifer Wind 13,9 - 17,1 50 - 61 fühlbare Hemmungen beim Gehen gegen den Wind, ganze Bäume bewegen sich
8 stürmischer Wind 17,2 - 20,7 62 - 74 Zweige brechen von Bäumen, erschwert erheblich das Gehen im Freien
9 Sturm 20,8 - 24,4 75 - 88 Äste brechen von Bäumen, kleinere Schäden an Häusern (Dachziegel oder Rauchhauben abgehoben)
10 schwerer Sturm 24,5 - 28,4 89 - 102 Wind bricht Bäume, größere Schäden an Häusern
11 orkanartiger Sturm 28,5 - 32,6 103 - 117 Wind entwurzelt Bäume, verbreitet Sturmschäden
12 Orkan ab 32,7 ab 118 schwere Verwüstungen


Als eine Bö bezeichnet man im allgemeinen einen kräftigen Windstoß, der oft mit einer plötzlichen Windrichtungsänderung verbunden ist.
Definitionsgemäß spricht man von einer Bö, wenn der gemessene 10-Minuten-Mittelwert der Windgeschwindigkeit innerhalb weniger Sekunden (höchstens 20, mindestens 3 Sekunden anhaltend) um mindestens 5,0 ms-1 (10 kn) überschritten wird.

Treten die Böen innerhalb eines linienförmig angeordneten Gebietes auf, so nennt man diese Region Böenfront.
 
 Quelle: DWD